Handgemachte Blenden für Szenenübergänge

Handgemachte Blenden für Szenenübergänge


Im klassisch-analogen Kinofilm wurden Auf-, Ab- und Überblendungen von Szenen und Einstellungen nachträglich im Kopierwerk erstellt.
Für Filmamateure, die den Originalfilm mit Filmprojektor projezieren wollen, stehen solche Möglichkeiten nicht (bzw. nicht mehr) zur Verfügung.
Solche Blenden sind bei Original-Umkehrfilm nur direkt während der Aufnahme möglich – und auch das nur mit Kameras, die diese speziellen Techniken unterstützen.
Oftmals zeigt sich jedoch erst beim späteren Filmschnitt, beim Montieren einzelner Szenen und Einstellungen, wie und wo ein solcher Szenenübergang wünschenswert wäre.

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Durch das Bekleben der fertig montieren Szenen mit schräg angeschnittenem lichtdichtem Klebeband (Isolierband) lässt sich ein Effekt erreichen, der einer Auf- bzw. Abblendung formal und filmsprachlich ähnelt.

Schematische Darstellung eines Szenenübergangs
Schematische Darstellung eines Szenenübergangs


Die Länge des Klebeband-Streifens bestimmt die Dauer des Szenenübergangs.
So lassen sich 2 bis 3 Sekunden lange Auf- und Abblendungen erreichen, wobei -auf das Motiv abgestimmt- das Bild von rechts nach links oder umgekehrt abgedunkelt werden kann.
Nur wenige Bilder kurze Übergänge (Klebeband einfach schräg über die Film-Klebestelle kleben und entlang der Filmkante bzw. entlang der Perforation abschneiden) bringen den Effekt einer Wischblende oder eines Wimpernschlags und eignen sich gut zur seriellen Aneinanderreihung von unterschiedlichen Einstellungen.

Schematische Darstellung einer Abblendung (Aufblendung analog)
Schematische Darstellung einer Abblendung (Aufblendung analog)

Im Film sieht das Ganze dann so aus:

Klaus Schreier

hört Platten, fotografiert Kleinbild, filmt Schmal und dilettiert in der Dunkelkammer und am Schneidetisch

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