Am vergangenen Wochenende fand in Yverdon-Les Bains in der Fanzösichen Schweiz zum erstenmal das “Analog Resistance Festival” statt.
Das Städtchen ist Sitz der Firma Bolex, berühmter Hersteller von 8- und 16-mm Filmkameras.
So stand denn auch beim “Analog Resistance Festival” 3 Tage lang der Schmalfilm, insbesondere das Super-8-Format auf dem Programm.
Festival-Höhepunkt am Samstagabend war der internationale Super-8-Filmwettbewerb.
Es wurden 15 vom Veranstalter vorausgewählte Filme gezeigt; die Gewinner wurden durch Publikumsabstimmung gekürt.
1. Preis – Pyramiden
von Marie Geiser, Schweiz 2016
https://www.youtube.com/watch?v=8zBBX7CLfQo
Ein filmisches Reisetagebuch über eine ehemalige russiche Bergarbeiter-Siedlung auf Spitzbergen, kombiniert mit historischen Archivaufnahmen
2. Preis – Veterok
von Andreas Kersten, Gunnar Grah und Florian Rau, Deutschland 2016
Der Film wurde bereits auf mehreren Festivals gezeigt und 2017 beim Kurzfilmfestival “backup” in Weimar mit einem Jury-Preis ausgezeichnet.
http://www.genrenale.de/veterok-film/
3. Preis – San Guerrero
von Jeff Zorilla, Argentinien 2016
https://vimeo.com/143884285
Der Film zeichnet das beklemmende Porträt eines Reiseführers in Mexiko, der Prostituierte an US-amerikanische Touristen vermittelt.
Dieses Porträt ist Teil eines ca. 75-minütigen Langfilms (gedreht digital und auf Super-8), der derzeit von Jeff Zorilla auf mehreren europäischen Festivals gezeigt wird.
Der beste Film des Wettbewerbs -vom Publikum wenigstens mit dem 3. Preis bedacht- – setzt seine Super-8-Ästhetik konsequent zur Charakter-Zeichnung des Protagonisten ein.
Alle 15 Wettbewerbsbeiträge wurden als digitale Projektion gezeigt.
Die allermeisten Filme wurden nach der Abtastung mehr oder weniger digital geschnitten, vertont und bearbeitet.
Einige wenige Filme waren aber konsequent analog produziert.
Leider bestand im Rahmen des Festivals keine Gelegenheit diese als Original-Super-8-Filme zu projezieren.
Dies war das einzige Manko an diesem “analogen” Festival.
Im sonstigen Programm surrten allerdings durchaus sowohl Super8- als auch 16mm-Projektoren.
Es gab unter anderem eine sehr amüsante Theater-Live-Improvisation gepaart mit einer Super-8-Vorführung- hier stand der Festival-Organisator selbst, Fred “GrandMarquis” Girardet an den Filmprojektoren.
Der Samstagabend klang mit einem Auftritt des Sound8-Orchestra aus:
Parallel-Projektion von 3 Super-8-Projektoren, dazu (sehr lauter) Retro-Sound mit Keybord / Gitarre und Schlagzeug.
Ergänzend zu den Abendveranstaltungen gab es tagsüber am Freitag/Samstag einen 2-tägigen Entwickler-Workshop mit Dagie Brundert. Die dabei entstandenen Filme wurden am Sonntag-Nachmittag vorgeführt.
Die anwesenden Filmemacher wurden vom Organisationsteam mit großer Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen.
Backstage und Offstage bestanden viele Möglichkeiten zum Gedankenaustausch und zum Knüpfen von Kontakten.
Ich freue mich auf weitere Ausgaben dieses Festivals !
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