Big Boy: Super 8 Schmankerl in Berlin

Big Boy: Super 8 Schmankerl in Berlin

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KINEMATOGRAFIE HEUTE: PHILIPPINEN

Big Boy
PHI 2011, R/B: Shireen Seno, K: Gym Lumbera, Shireen Seno, D: Ian Lomongo, Pamela Miras, 89’ Beta SP, OmeU

Eine der großen Entdeckungen der letzten Jahre, ein Film, der autobiografische Fragmente und kollektive Imagination auf einzigartige Weise miteinander verknüpft: Big Boy erzählt eine bizarre Episode aus der Provinz über einen Jungen, der von seinen Eltern mit abenteuerlichen Methoden “gestreckt” wird, damit er als poster boy für ihr Fischölgeschäft genutzt werden kann, denn dieses Fischöl soll angeblich wachstumsfördernd wirken. Shireen Seno, die junge Regisseurin des Films, löst die durchaus beängstigende Geschichte auf in disparate, miteinander nur bedingt kompatible Erinnerungsfragmente, in Splitter einer immer schon halbfiktiven Vergangenheit und in quasidokumentarische Impressionen eines vormodernen, aber ganz und gar nicht unschuldigen Dorflebens auf der Insel Mindoro. Der Film wurde auf dem alten, medienhistorisch längst vergessenen Amateurfilmformat Super8 gedreht, die Bilder behalten auch nach dem Transfer ins Digitale eine berückende Brüchigkeit, die sich jeder nostalgischen Schließung widersetzt. (lf)

am 9.8.2013 um 21.00 Uhr
am 10.8.2013 um 19.00 Uhr

zu sehen im Deutschen Historischen Museum in Berlin.

Trailer:

Friedemann Wachsmuth

Schmalfilmer, Dunkelkammerad, Selbermacher, Zerleger, Reparierer und guter Freund des Assistenten Zufalls. Nimmt sich immer viel zu viele Projekte vor.

3 Kommentare

Bernhard Plank Veröffentlicht am14:46 - 9. August 2013

„medienhostorisch längst vergessenes Amateurfilmformat“.
Nun, in Sachen „längst vergessen“ ist Super8 mit Beta SP wohl wohl auf Augenhöhe. 🙂
„Transfer ins Digitale“ ? Und danach schön brav zurück ins analoge (Beta SP).
Würde den Film aber gerne sehen. Leider kann ich nicht nach Berlin.

    Friedemann Wachsmuth Veröffentlicht am15:01 - 9. August 2013

    Jaja, so machen die Medien unseren S8 Film gern toter als er ist.
    Rainer Gülzows Vorführung seines „Quoa Vadis, Schmalfilm?“ wurde vom Hamburger Abendblatt mit „Quo Vadis, Stummfilm?“ angekündigt.
    Aua.

Jürgen Lossau Veröffentlicht am15:43 - 9. August 2013

Ja, das war super peinlich fürs Hamburger Abendblatt.

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