Seit einigen Jahren boomen künstlerische Selbstmacher-Werkstätten für handentwickelten 8- und 16mm-Film. Die Website filmlabs.org verzeichnet 27 von ihnen auf der ganzen Welt, darunter im deutschsprachigen Raum das LaborBerlin, die filmkoop wien und die Hannoveraner Filmwerkstatt Sector 16.
Das renommierte Experimentalfilmfestival TIE im amerikanischen Colorado Springs widmet sich deshalb in diesem Jahr ausschließlich den “artist-run film labs” mit einem fünftägigen Programm. Filmvorführungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Installationen und Workshops sind geplant.
Die Festivalmacher schreiben (im Original auf Englisch):
Mit unseren künftigen Aktivitäten und Publikationen möchten wir die Wahrnehmung von Film als einer veralteten künstlerischen Darstellungsform anfechten und etwas dagegen tun, dass der Zugang zu etablierten Filmlabors und Techniken deswegen verloren geht. Doch statt diesen status quo zu beklagen, sieht das TIE eine große Chance für alle Betroffenen, sich die Mittel filmischer Produktion vollständig selbst anzueignen – und zwar auf eine nicht-elitäre und revolutionäre Weise. Um [den Experimentalfilmmacher] Nicolas Rey zu zitieren: ‘Jetzt, da die Filmindustrie Stück für Stück das Medium Film aufgibt, gehen die technische Ausrüstung, das Wissen und die Praktiken in Künstlerhände über’.
Filmemacher, die Filme in einer künstlerischen Filmwerkstätte produziert haben, können diese noch fürs TIE einreichen. Die Kontaktadresse hierfür lautet: film@experimentalcinema.org.
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