Interview mit Patrick Müller

Interview mit Patrick Müller

Im Juli interviewte mich Lina Gasser aus der Schweiz für ihre Maturaarbeit SUPER 8 – EIN ANALOGER KURZFILM. Ich stand ihr Rede und Antwort.

Wie bist du zum Filmen gekommen? Warum hast du dich fürs Filmen entschieden? Was reizt dich daran?
Am Anfang stand die völlige Leidenschaft für das Kino. Truffaut, Godard, Hitchcock, Stanley Kubrick und John Ford sagten mir mehr über das Leben aus als andere Kunstformen. Nachdem ich während meines Wirtschaftsstudiums 2003 schon regelmäßig Vorträge über ausgesuchte Filme meiner Lieblingsregisseure gehalten habe, ließ erst ein Auslandsstudium in Paris im Jahre 2006, bei dem ich fast jeden Abend die Cinémathèque française besuchte, die Idee reifen, es einmal selbst mit dem Filmen zu versuchen. Wieder zurück in Deutschland, voller Ideen und hunderte subversiv-transgressive Experimentalfilme im Kopf, nahm ich eine Kamera und ging in den Wald. Der Kurzfilm wurde dann sehr positiv von Freunden und Filmstudenten, Internet sei Dank, besprochen, worauf ich über die Jahre immer neue Kurzfilme machte, die dann sogar regelmäßig auf Festivals liefen. Mich reizt am Filmemachen das bewegte Bild: während ein Gemälde ganz statisch daher kommt, kann man im Film Bewegung zeigen, Musik und Ton in Beziehung setzen und mittels Schnitt einen einzigartigen Rhytmus schaffen. Film als DIE Kunstform des 20. Jahrhunderts vereint nahezu alle anderen Künste in sich. Ein einzigartiges Werkzeug, sich auszudrücken.

Was oder wen inspirierte dich, um mit dem Filmen anzufangen? Ab wann wusstest du, dass du filmen möchtest. Was war der Auslöser?
Konkret war das der alte King Vidor. Einst ein großer Hollywoodregisseur, bekam er im Alter keine Filmaufträge mehr. Deshalb beschloss er, sich eine Kamera zu schnappen und einen Film auf eigene Faust zu drehen, so einfach ist das. Ohne Finanzierung, ohne große Studios. Diese Leidenschaft war für mich sehr ansteckend, den auch ich brodelte nach zehn Jahren theoretischer Beschäftigung mit Film vor Ideen, die sich Bahn brechen wollten. Dass ich filmen wollte, wusste ich erst mit 25, vorher gab es lediglich unbändigen Hunger auf die Werke anderer aus über hundert Jahren Filmgeschichte. Das war die beste Filmschule: das Sehen von Filmen ohne Denkschranken. Im Netz auf DVDuell.de schrieb ich sechs Jahre lang in einem Filmtagebuch über meine Eindrücke, denn es ist wichtig, das Gesehene zu reflektieren.

Hast du schon immer mit Super 8 gearbeitet? Oder hast du zuerst digital gefilmt?
Nein, meine ersten Kurzfilme sind 2008 digital entstanden. So richtig glücklich war ich mit der niedrigen Auflösung aber nicht, alle Filme meiner Vorbilder waren schließlich auf Zelluloid.

Warum hast du dich für Super 8 entschieden? Was hat dich daran gereizt? 
Super 8 war im Vergleich zum teuren 16mm-Film einst ein kostengünstiges Mittel, auf echtem Film zu drehen. Nichts bildet Licht so magisch ab wie Film. Gleichzeitig hat Film das Korn, was gewissermaßen die Seele der abgebildeten Objekte einfängt. Dreht man auf Film, bekommt man ein ganz besonderes Aussehen, das unmittelbar gefällt. Warm, unberechenbar, lebendig und liebenswert wie das Leben selbst. Außerdem wird man gezwungen, sich zu beschränken: Was wie ein Nachteil klingt, entpuppt sich als Vorteil. Während man beim digitalen Drehen Unmengen an Material einfängt, weil das Material nichts kostet, überlegt man bei der Arbeit mit Film viel genauer und fokussierter, was man wie filmt. Jeder Meter Film kostet. Dadurch wird man viel kreativer und letztlich geht die Postproduktion, also die anschließende Montage sehr viel schneller.

Was ist für dich das spezielle an Super 8?
Das Spezielle an Super 8 ist, dass man sehr kleine, handliche Kameras hat, die mit vielen Trickfunktionen auf engstem Raum ausgestattet sind. Der Film in der Kassette kann in Sekundenschnelle gewechselt werden, was sehr von Vorteil ist.

Woher kennst du überhaupt Super 8? Noch von den Eltern, Großeltern?
Ich bin 1981 geboren und mein Vater hatte eine Doppel-Super-8 Kamera, um meine Kindheit in der DDR zu filmen. Die anschließenden Projektionsabende, wenn man das entwickelte Material zum ersten Mal sah, waren unvergesslich, es ist ein sehr magisch anmutendes Medium, was man unmittelbar versteht. Als Kind ist man fasziniert von dieser Kombination von Physik und Chemie. Auch wenn 1980 die Videotechnik Einzug hielt, ist Super 8 ist entgegen allen Vermutungen über die Jahrzehnte nie verschwunden gewesen, bis ca. 2012 stellte Kodak noch Film her und seit letztem Jahr auch wieder. Der Grund dafür sind die millionenfach verfügbaren Filmkameras, die auch gebraucht nach 50 Jahren noch immer funktionieren. Und vor allem ist Film immer noch das beste Mittel zum Archivieren, was es gibt. Kann man heute ein Videobnand von 1995 schon nicht mehr anschauen, sieht ein Kodachrome Super-8-Film von 1966 noch immer so aus, was wäre er gerade erst gedreht worden. So ein Film hält mehrere Jahrhunderte, was man von einer Festplatte oder CD nicht sagen kann.

Hast du dir die Technik selber beigebracht oder hast du Kurse besucht? 
Da das gar nicht so schwer ist, habe ich einfach losgelegt. Einzig das tolle Super-8-Handbuch von Jürgen Lossau gab mir etwas Starthilfe. Im Filmvorführerforum im Internet waren in der Rubrik Schmalfilm zudem zahlreiche Profis, die einem bei jeder Frage kompetent weiterhalfen. Das ist eine tolle Gemeinschaft. 

Hast du es zu Beginn schwierig gefunden, diese Technik anzuwenden?
Nein, ich fotografierte ja schon seit meiner Jugend auf Diafilm, und so anders ist Super 8 auch nicht. Und es war ja immer auch als einfaches Medium gedacht! Die Losung von Kodak-Filmerfinder George Eastman war: „You press the button, we do the rest“ Das galt auch später für Super8, das Kodak in den 60ern erfunden hatte.

Warum denkst du, das Super 8 so unbekannt wurde? Warum benutzt es fast niemand mehr? Und warum findest du das schade/nicht schade?
Seit dem Einzug der Videotechnik war die Verlockung für viele Künstler und Amateure einfach zu groß und man stieg auf Video um. Aber längst nicht alle! Wie gesagt gäbe es aus gutem Grund noch bis 2012 regelmäßig Film, mit „Schmalfilm“ eine beliebte Fachzeitschrift, mit den Festivals in Dresden und Weiterstadt beliebte Super-8-Festivals und so weiter und so fort. Wer den pixelgenauen Videolook nicht mochte, filmte auf günstigem Super 8. Das galt auch für Filmamateure. Aber es stimmt, Familienfilme dreht man damit kaum noch, Filmstudenten und Experimentalfilmer blieben aber weiterhin dem Format treu.

Es gibt ausserdem sehr wenige Künstler, die mit Super 8 arbeiten. Was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür?
Das kann man absolut nicht sagen. Zur Zeit wird so viel auf Super 8 gedreht wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Werbeindustrie mit Musikvideos von Taylor Swift bis Coldplay ist ja bekannt. Tarantino hat in seinem letzten Film mit Super 8 gedreht, Dominik Graf drehte für einen Tatort kürzlich Unmengen an Super 8. Einer der größten aktuellen deutschen Horrorfilmregisseure, Andreas Marschall (German Angst), ist auch leidenschaftlicher Super-8-Filmer und verwendet oft Super-8-Sequenzen in seinen Filmen. Auf der letzten Documenta liefen Super-8-Filme, in vielen Museum außerdem, aber erst Recht bei den zahlreichen Analogfilmfestivals! Ich selbst wurde ja auch schon oft gezeigt, in Braunschweig, Flensburg, Dresden, Chicago, New York, Paris. Film ist Trumpf, weil sich die organische Ästhetik enorm vom 2K-, 4K-, 8K-Einerlei abhebt. Es lohnt sich, mal eins zu besuchen, wie zum Beispiel die Dresdner Schmalfilmtage. Meist sind die Filmemacher dort vor Ort und man kann mit ihnen sprechen. Da die meisten Werke nur auf Film gezeigt werden, ist das auch ein unvergessliches Erlebnis.

Kennst du andere KünstlerInnen, die auch mit Super 8 arbeiten? Wenn ja, tauschst du dich mit ihnen aus?
Ja! Wir Super8-Filmer sind deutschlandweit eine eingeschworene Gemeinschaft, die meisten kenne ich aus dem Filmvorführerforum. Wir treffen uns zweimal im Jahr, im Frühjahr auf der Filmbörse in Deidesheim, zu der alle Schmalfilmer aus Europa pilgern und drei Tage sich austauschen, neue Filme projizieren, Essen, Trinken und das eine oder andere Schnäppchen ergattern. Im Herbst ist dann in Berlin noch ein Treffen, bei dem wir neue Filme zeigen und besprechen. Man trifft da auf wirklich ungewöhnliche und spannende, liebe Menschen, die alle dasselbe vereint: Film. Das ist wirklich vielleicht das Beste am Schmalfilm. Wer einmal damit gedreht hat, liebt ihn!

Momentan gibt es einen sogenannten «retro-trend». Dabei kommen alte Sachen, wie Kleidung, Möbel, … (auch Kameras) aus den z.B. 80ern wieder in den Trend. Hast du das Gefühl, das Super 8 dadurch wieder mehr Aufsehen bekommen wird (oder bekommen hat)? Wird Super 8 deiner Meinung nach wieder aufkommen? Oder stirbt die Technik aus?
Oben genannte Schmalfilmlegende Jürgen Lossau betreibt derzeit den Kameraladen Click&Surr in Berlin, bei dem auch einer meiner besten Freunde als Techniker arbeitet und alte Kameras wartet, die dann mit Garantie verkauft werden. Mit großem Erfolg. Laut Lossau ist der Großteil der Kundschaft unter 25 Jahren. Die jungen Leute sind verrückt nach Super 8 und es werden sehr viele Kameras verkauft. Man bekommt da auch Entwicklungsgutscheine mit Digitalisierung inklusive. Denn kaum jemand will heute noch projizieren, man will den Film digital, um ihn auf zu teilen oder auf YouTube hochzuladen. Während von 2010 bis 2015 die Nachfrage nach Super 8 tatsächlich stagnierte, boomt es derzeit wie lange nicht mehr. Konnte ich 2013 noch meine Nizo Professional auf Ebay in neuwertigem Zustand für 30€ kaufen, bekommt man heute nach wochenlanger Suche keine unter 300€. Auch gute Bolex-16mm-Kameras sind wie leergefegt aus den Onlinebörsen. Super 8 oder Film allgemein ist also derzeit wieder präsent. Man schaue sich auch die prämierten großen Filme an, die in Cannes oder bei der Oscar-Verleihung laufen: fast alle sind auf Film gedreht. Film ist eben noch immer unschlagbar in seiner visuellen Ästhetik.

Entwickelst du deine Filme selber? Wenn ja, wie? Also hast du dein eigenes Labor?
Ja, ich kann alle Arten von Entwicklung selbst durchführen und gebe dazu gelegentlich auch in Schulen Workshops. Wie das konkret geht, will ich hier nicht ausführen. Einfach ausgedrückt: man spult den Film im Dunkeln auf eine Spirale, packt ihn in einen lichtdichten Tank und füllt ihn in mehreren Schritten mit Entwicklungschemie, bei Schwarzweiß beim 20°C, bei Farbe bei 38°C. Danach ist es wie Weihnachten und Silvester zusammen: die kleinen, bunten Filmbilder funkeln wie Juwelen und man kann es kaum erwarten, sie zu projizieren. Das ist wie angewandte Magie für mich.

Schneidest du deine Filme analog oder digital? Oder schneidest du sie gar nicht? 
Familienfilme, die ich nur für mich drehe, schneide ich analog und projiziere sie ausschließlich. Filmprojekte, die später bei Festivals laufen sollen, bei den mache ich einen analogen Rohschnitt, den ich dann in 4K abtasten lasse. Das Material schneide ich dann im Final Cut Pro-Schnittprogramm fertig, füge Ton hinzu und Untertitel. Von Vimeo aus reiche ich es dann bei Festivals ein. Für die analogen Festivals lasse ich dann vom sogenannten Digital Intermediate eine 16mm-Positivkopie mit Lichtton ziehen, denn Projektion in 16mm ist einfach viel einfacher für große Leinwände, weil mehr Licht zur Verfügung steht.

Bearbeitest du deine Filme digital? Wenn ja, warum?
Ja, aber nur etwas Farbkorrektur, damit der gescannte Film so aussieht, wie das Original.

Nimmst du den Ton parallel zum Filmen auf?
Da ich meist experimentelle Gedichtfilme mache, nehme ich den Ton nicht parallel auf, sondern mache größtenteils Toncollagen. Aber ja, gelegentlich auch parallel.

Wie läuft ein «normaler» Videodreh ab?
Mit Video drehe ich nicht, nur noch auf Film! 🙂 Ansonsten: ich habe die Kamera in der Tasche und ein Stativ dabei, meist noch einen Tascam zum Tonaufzeichnen, das ist alles. Wenn ich dann Motive und Szenen sehen, die zum Film passen, filme ich sie! Wichtig ist die etwas flapsige Filmerregel: „Zwischen 11 und kurz nach drei, haben Fotografen frei“. Denn mittags gibt es ganz hartes, steiles Licht, was schreckliche Bilder macht. Früh und nach drei Uhr hingegen hat man das schönste Licht, was man sich wünschen kann und man sieht das auf den Bildern. Warten lohnt sich also! 

Mir ist aufgefallen, dass du oft mit Gedichten arbeitest. Wie bist du auf diese Idee gekommen mit Gedichten zu arbeiten? Was fasziniert dich daran?
Um 2006 habe ich die Filme des Filmemacher-Paares Straub/Huillet entdeckt. Diese haben völlig radikal und kompromisslos bisherige Sehgewohnheiten revolutioniert, indem sie literarische Texte mit ungewöhnlicher Lesart und extrem statischen, aber enorm poetischen Bildern versehen haben. Mit den Mitteln des Kinos haben sie ihre eigene Weltsicht und Kapitalismuskritik kompromisslos transportiert. Mit gefiel Inhalt und die enorme scheinbare Einfachheit ihrer Filme. Reduktion auf das Wesentliche. Irgendwie ist das in meine eigenen Filme mit eingeflossen. Ähnlich wie Straub/Huillet habe ich mir dann Autoren gesucht, die das ausdrücken, was ich schreiben würde, wenn ich schreiben könnte. Und diesen Texten habe ich dann versucht, Bilder an die Seite zu stellen, ohne illustrierend zu wirken. Das reizt mich immer wieder aufs Neue ungemein.

Was willst du mit dienen Arbeiten erreichen? Was willst du dem Betrachter übermitteln? Willst du dem Betrachter z. B. die Technik Super 8 näher bringen oder etwas ganz anderes?
Mit Super 8 hat das nichts zu tun. Ich mache weiterhin Filme, wie ich sie auch digital konzipieren würde. In Super 8 sehen sie nur einfach um ein vielfaches Schöner aus! Im Idealfall möchte ich, dass er Zuschauer eigene Gedanken und Assoziationen nach der Sichtung eines meiner Filme hat. Vielleicht triggert er ja eine Erinnerung, oder er liest den Text nochmal im Original, oder er erkennt etwas. Alle meine Filme sind sehr persönliche Filme, ohne dass ich hier verrate, in wiefern sie mit mir zu tun haben. Meine Filme funktionieren aber auch ganz ohne dass man den Text verstehen muss, im Idealfall kann man sie auch ganz visuell genießen, der Schnitt macht die Musik.

Mir ist ausserdem auch aufgefallen, dass du fast nie Menschen filmst. 
Das stimmt! Da ich versuche, mit Sehgewohnheiten zu brechen und es die Texte meist nicht erfordern, will ich eher das in den Fokus rücken, was man sonst weniger sieht. Eine Reflexion, Blätter im Wind, Silhuetten und dabei bei dieser Minimierung der Mittel eine Maximierung der Wirkung erreichen, was manchmal auch gelingt. Überhaupt, der große D.W. Griffith sagte kurz vor seinem Tod: „Was dem modernen Kino fehlt, ist der Wind.“ Ich finde, es gibt nichts Poetischeres als Wind.

Warum? Warum filmst du vor allem Landschaften? Was gefällt dir daran?
Für mich sind Landschaften eine Art Spiegel der Seele. Ein kahler Baum etwa, erzeugt Melancholie. Ein blühender ruft die erste Liebe in Erinnerung. Reflexionen auf dem Wasser lassen einen in die eigene Seele blicken, wie in meinem Film Der Mensch und das Meer. Mein neuster Film The Garden, ein Horrorfilm nach H.P. Lovecraft ist zum Beispiel ganz auf einem Friedhof in Georgia gedreht, da hat man dieses weiße Louisiana-Moos, was gespenstig von den Bäumen herabhängt. Indem ich also die Landschaft als Metapher benutze, eröffnet man ganz neue, poetische Deutungsmöglichkeiten, die den Zuschauer nicht überrumpelt, sondern ihm die Möglichkeit zu eigenen Gedanken lässt.

Wenn man deine Filme anschaut, bekommt man meistens ein Gefühl der Ruhe und der Zufriedenheit. Wie beurteilst du dies? Stimmst du dem zu? Wenn ja, durch welche Mittel gelingt das?
Naja, bei 38 Kurzfilmen, die ich in den letzten 10 Jahren gedreht habe, ist ein breites Spektrum an Themen dabei. Nur „Ruhe und Zufriedenheit“ ist aber nicht ausschließlich drin, meist wechseln sich drastische, schlimme Dinge mit in der Tat hoffnungsvollen Momenten ab, etwa bei L’Éternité, Melancholia, Säv, säv, susa. Bei letzterem bringt sich eine junge Frau um, weil sie vom neidischen Dorf gemobbt wird. Am Ende gibt es immer irgendwie Hoffnung, wobei der Zuschauer dann selbst denken und einordnen muss. Das ist aber auch meine persönliche Lebensauffassung. Wie Film visuell wirken kann und wodurch diese Wirkung erzielt werden kann, habe ich vor allem aber im Stummfilm gelernt, bei F.W. Murnau. Er erzählt so visuell, dass man keine Musik als Beiwerk braucht. Ein Meister, von dem man immer noch lernen kann.

Welches deiner Werke ist dein Lieblingswerk? Warum?
Da jeder Film von mir eins meiner Kinder ist, kann ich da schwer auswählen. Jeder Film wäre undenkbar ohne seine Vorgänger. Ich mag natürlich immer den Film am liebsten, an dem ich gerade arbeite, also sage ich mal The Garden, der Ende des Jahres bei den Festivals seine Premiere feiern wird.

Was gefällt dir persönlich am meisten an der Arbeit mit Super 8?
Im Kurzen: die Überraschung! Meistens sehen die Filmbilder immer besser als die Realität aus.

Was ist deiner Meinung nach der grösste Unterschied zwischen digitalem filmen und analogem filmen?
Wenn man den technischen Prozess betrachtet, dann, dass man beim analogen Shooting erst auf die Entwicklung warten muss, bevor man die „Dailies“ sehen kann. Beim digitalen sieht alles immer genauso aus, wie man im Sucher der Kamera einfängt.

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