Wie funktioniert Super8 vong Prinzip her?

Basis des Super 8-Schmalfilmes ist 8 mm breiter, lichtempfindlicher, fotographischer Film. Im Super 8-System wird er in vorkonfektionierten Kassetten geliefert – bei anderen Filmformaten üblicherweise in Form von sog. Tageslichtspulen, die in der Anwendung etwas Übung erfordern. Der Film wird fast ausschließlich heute im Internet von spezialisierten Händlern gekauft. Amateure verwenden bevorzugt sog. Umkehrfilm. Die Filmaufnahme erfolgt heute üblicherweise ohne Aufnahme eines Livetones.
Die Super 8-Kassette wird in die Kamera eingelegt und dann kann gefilmt werden. Eine Kassette (15 m Fassungsvermögen) reicht bei normaler Aufnahmegeschwindigkeit für ca. 3 ½ Minuten Laufzeit.
Nach der Belichtung wird die Filmkassette entnommen und in ein Labor zur Entwicklung geschickt. Von dort kommt der Film nach einigen Tagen auf einer kleinen 15m fassenden Spule projektionsfertig zurück. (es ist selbstverständlich auch möglich den entwickelten Film zu scannen und elektronisch als Video zu projizieren und weiterzuverarbeiten).
Mittels eines Filmprojektors kann der Film auf jede helle Oberfläche (Leinwand oder auch weiße Zimmerwand) projiziert werden.
Mehrere dieser 15m Spulen von der Entwicklung können zusammengeklebt werden und auch die Szenen können in ihrer Reihenfolge gekürzt und im Ablauf verändert werden. Hierfür sind einfache mechanische  Klebpressen erforderlich.

Woher kommen die erforderlichen Materialien und Geräte?

Die erforderlichen fotographischen Filme werden von Herstellern wie Kodak, ADOX, Fuji und anderen hergestellt. Sie sind im Internet über spezialisierte Händler zu beziehen.
Filmkamera, Filmprojektor und Klebpresse sind im Super 8-Format heute Gebrauchtgeräte (oftmals über Ebay erworben) oder generalüberholte Geräte von spezialisierten Reparaturbetrieben. Oder man hat das Glück, dass es eine geeignete Ausrüstung noch im Familien oder Bekanntenkreis gibt.
Die Filmentwicklung wird durch eine Reihe von Fachlaboren durchgeführt, ist aber für den Amateur mit etwas Übung auch als chemische Selbstentwicklung möglich.

Die Kamera

Sie werden als Gebrauchtgeräte üblicherweise zu Preisen zwischen 5-250,- € auf Ebay und im Gebrauchthandel angeboten und verkauft. (Ebay-Verkäufer schwadronieren bisweilen mit dem Begriff der Rarität o.ä. und haben überhöhte Preisvorstellungen. Man bekommt gut erhaltene Kameras für Preise im Rahmen von 40…100,- €)  Die Palette der angebotenen Modelle geht von einfachsten Plastikmodellen bis zu extrem hochwertigen Modellen die ursprünglich über 5.000,- DM gekostet haben.
Der Antrieb der Super 8 Filmkameras erfolgt über batterie- bzw. akkubetriebene Elektromotoren. Die Belichtungssteuerung erfolgt bei den üblichen Modellen automatisch.
Die Kameras unterscheiden sich in einer Reihe von Ausstattungsdetails, wie unterschiedliche Filmgeschwindigkeiten, Objektivleistungen (Zoomfaktor etc.) und weitergehende technische Möglichkeiten für fortgeschrittene Schmalfilmer.
Um die Filmkameras für die heute angebotenen fotographischen Schmalfilme nutzen zu können ist es erforderlich, dass die Kamera die heute üblichen Filmempfindlichkeiten automatisch erkennt oder dass die Filmempfindlichkeit manuell eingestellt werden kann. Da dies bei einer Reihe von einfachen Kameramodellen aber nicht möglich ist, daher sind heute nicht mehr alle Filmkameras ohne weiteres brauchbar.

Eine Liste guter, erprobter Kameras, die heute empfohlen werden können (ohne Anspruch von Vollständigkeit:

  • Bauer-Super 8-Kameras (bedingt, da sie die Empfindlichkeit vieler aktueller Filmmaterialien meist nicht richtig erkennen)
  • Beaulieu-Filmkameras der Baureihen 2008, 4008, 5008, 6008, 7008 (sehr hochwertige Kameras, optimale Anpassung an alle erhältlichen Filmmaterialen durch manuelle Einstellung möglich. Eine Kamera in Profiqualität und stark erweiterten Möglichkeiten; umfassende Wartungs- und Servicemöglichkeiten noch vorhanden)
  • Canon 310XL, (problemlose Anfängerkamera)
  • Nizo-Filmkameras. Empfohlen werden die „großen Silberlinge“ wie z.B. S56, S560, S800, 481 (macro), 561 (macro) 801 (macro), Nizo professional. Für den Amateur, der später auch deutlich erweiterte Möglichkeiten der Filmaufnahme nutzen möchte.
  • Leicina-Modelle: Kameras in Profiqualität und stark erweiterten Möglichkeiten, jedoch reduzierte Servicemöglichkeiten
  • Kameras von den damaligen Versandhändlern (Porst, Quelle) waren zugekaufte Kameras von anderen Herstellern, die mit dem eigenen Handelsnahmen versehen wurden. Die Bandbreite dieser Modelle geht von hochwertigen bis zu sehr billigen Produkten. Tendenz: Je mehr billiges Plastik desto billiger die Verarbeitung.
  • Nikon R8 oder R10: Unverwüstliche Kameras mit aussergewöhnlich guten Objektiven und nahezu unerreicht gutem Bildstand. Diese Kameras können fast alles, sogar streckenweise rückwärtsfilmen.

Diese Kameras benötigen üblicherweise zwischen 2-6 AA (Mignon) Batterien zum Antrieb und zur Belichtungssteuerung. Beaulieu-Kameras verwenden jedoch spezielle Akkumulatoren.
Einige Kamera-Baureihen (z.B. Nizo-„Silberlinge“) benötigen zusätzliche zwei kleine Kopfzellenbatterien für die Belichtungssteuerung (Der ursprüngliche, quecksilberhaltige Typ PX625 kann durch einen neuen Zink-Luft-basierten Typ ersetzt werden). Es gibt aber z.B. bei Nizo-Kameras auch die Möglichkeit eines Umbaues der Stromversorgung durch Fachwerkstätten oder geschickte Bastler um diese Knopfzellen überflüssig zu machen.

Augen auf beim Gebrauchtkauf (Ebay etc.) !

Nicht wäre ärgerlicher, als eine Kamera zu kaufen, mit Filmmaterial zu laden und dann nach der Entwicklung des Filmes feststellen zu müssen, dass die Kamera schadhaft und der entwickelte Film unbrauchbar ist. Daher einige elementare Tipps zum Gebrauchtkauf:

  • Bevorzugt die empfohlenen Kameramodelle wählen, weil sie unter heutigen Bedingungen gut geeignet sind.
  • Achten Sie auf den äußeren Zustand – verkratzte, verbeulte oder sonst wie äußerlich schäbige oder unansehnliche Modelle bergen ein sehr hohes Risiko eines Fehlkaufes!
  • Achten Sie darauf, dass möglichst originale Kameratasche und Bedienungsanleitung vorhanden sind – das sind Indikatoren auf Kameras in gepflegtem Zustand.
  • Erkundigen Sie sich wie die Kamera vor dem Verkauf gelagert wurde. Sogenannte „Dachbodenfunde“ bei Ebay können ein Risikokauf sein. Riechen Sie nach Möglichkeit an der Kamera und im Inneren des geöffneten Kassettenfaches. Riecht es hier muffig, so ist das ein Hinweis auf feuchte Lagerung und mögliche Korrosionsschäden! Wie sehen die Metallkontakte des Batteriefaches aus? Vorsicht bei Korrosionsspuren durch ausgelaufene Batterien. Achten sie auf Rostspuren an Metallteilen – in allen diesen Fällen gilt für Anfänger „Hände weg!“
  • Nehmen Sie nach Möglichkeit die Kamera in die Hand und schütteln Sie sie. Bei Klappergeräuschen ist dies ein Hinweis auf lose Teile und mechanische Beschädigungen.
  • Legen Sie Batterien ein und drücken Sie den Auslöser. Schnurrt die Kamera sauber und leise (auch bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten) und bewegt sich der Belichtungszeiger im Sucherbild bei unterschiedlich hellen Objekten die Sie anvisieren ist das schon mal ein gutes Zeichen. Lässt sich der Motorzoom leicht bewegen und verstellen?
    Rührt sich die Kamera nicht oder quietscht sie angestrengt beim Betrieb, so sind das Hinweise auf Funktionsunfähigkeit oder Verharzung der mechanischen Teile (das kann in einer Fachwerkstatt repariert werden – solche Kameras sollten Sie aber nicht als Neueinsteiger erwerben).
  • Wenn Sie die Kamera nicht als überholte Gebrauchtkamera im Fachhandel oder von Werkstätten erworben sollten Sie zumindest einen Testfilm drehen um die Kamerafunktionen zu überprüfen.
  • Bei akkubetriebenen Beaulieu-Kameras hinterfragen Sie das Alter der Akkus. Bei älteren Akkus ist der Kauf eines neuen Ersatzakkus einzuplanen.

Das Filmmaterial

Das Filmmaterial für Super 8 ist in Kassetten vorkonfektioniert. Verpackung öffnen und Kassette lagerichtig in die Kamera einlegen. Fertig. Bei dem meisten der hier empfohlenen Kameras wird die Filmempfindlichkeit automatisch erkannt. Nur bei Beaulieu-Kameras muss vorher die richtige Filmempfindlichkeit manuell eingestellt werden.
Es gibt das Filmmaterial für schwarz-weiss Umkehrfilm, Farb-Umkehrfilm, Farb- und schwarz-weiß Negativfilm von verschiedenen Herstellern.
Wichtig ist die sog. Filmempfindlichkeit. Dies ist ein Zahlenwert, der in ASA angegeben wird. Faustregel: Je höher der Zahlenwert desto empfindlicher ist das Filmmaterial (also umso weniger Tageslicht/Kunstlicht wird für die Aufnahme benötigt).
Zusätzlich gibt es die beim Farbfilm wichtige Unterscheidung in Tageslicht- und Kunstlichtfilm. Hintergrund ist, dass die Farben Unterschiede bei der Wiedergabe zeigen. Ein Rot wirkt unterschiedlich je nachdem ob es mit Tageslicht oder Kunstlicht aufgenommen wird. Damit dies nicht zu störenden Farbverfälschungen kommt, gibt es die Unterscheidung in Tageslicht und Kunstlicht.
Es gibt aber auch die Möglichkeit durch ein vor das Objektiv geschraubte Filter den Tageslichtfilm bei Kunstlicht ohne Farbverfälschungen zu benutzen.

Was gibt es an verfügbaren Filmsorten?

  • SW-Umkehrfilm der Firma ADOX, Träger ist eine Acetat-Basis
  • SW-Umkehrfilme Tri-X von  Kodak, Träger ist eine Acetat-Basis
  • Farb-Umkehrfilm Ektachrome 100D von Kodak, Träger ist eine Acetat-Basis
  • Farb-Umkehrfilme von Ferrania (in Vorbereitung)
  • Farb-Umkehrfilme des Großhändler Wittner-Cinetec
  • Farb-Umkehrfilme des Händlers Klose
  • Farb-Negativfilme von Kodak, Träger ist eine Acetat-Basis
  • Verschiedenste Materialien von Pro8mm aus den USA

Wer unbeschwert seine Filme drehen will und sich dann nachher projiziert ansehen will, der wählt üblicherweise Farb- oder schwarz-weiß-Umkehrfilm.

Alle Filme auf dem Trägermaterial Acetat können später bei Bedarf naß (d.h. mit einem flüssigen Klebstoff) und trocken (d.h. mit einem speziellen „Tesafilm“) zusammengeklebt werden.
Filme mit dem Trägermaterial Polyester können nur mit dem speziellen „Tesafilm“ zusammengeklebt werden.

Bestellt wird das Filmmaterial z.B. bei folgenden Händlern im Internet:

  • Andec-Film, Berlin
  • Click & Surr, Berlin
  • Wittner Cinetec, Hamburg

Zu beachten ist, dass Kameras, die nicht in unserer Empfehlungsliste aufgeführt sind, Probleme haben die Filmempfindlichkeit automatisch richtig zu erkennen. Der Super 8-Neueinsteiger sollte deshalb nur die empfohlenen Kameras kaufen.
Das Symbol „Sonne“ oder „Glühbirne“ auf der Filmverpackung und an der Kamera – was hat es damit auf sich? Früher einmal gab es nur Kunstlichtfilm zu kaufen, der durch einen in der Kamera eingebauten Filter auf die Farbcharakteristik für Tageslicht angepasst wurde. Das ist heute obsolet. Die Kamera wird heute daher fast immer mit ausgeschwenktem Kamera-Tageslichtfilter betrieben.
Also Schaltersymbol auf Stellung „Birne“ (Kunstlicht) – auch wenn es komisch klingt bei Tageslichtaufnahmen. Eine Ausnahme sind die Nizo-Kameras, bei denen der Schalter auf „Sonne“ stehen sollte.

Das Entwickeln des Films

Ist reine Chemiesache. Für fast alle Schmalfilmer ist es am einfachsten, den fertig belichteten Film aus der Kamera zu entnehmen, in einen Umschlag zu packen und an das Entwicklungslabor zu schicken. Nach wenigen Tagen kommt er fertig entwickelt zurück und kann vorgeführt werden.

Labor in Deutschland: Andec-Filmtechnik, Berlin, Hasenheide 9

Kauf eines Filmprojektors

An Filmprojektoren gibt es auf dem Gebrauchtmarkt eine sehr große Anzahl von Geräten. Die üblichen Bezugsquellen sind: unbenutzte Geräte aus dem Familien- und Freundeskreis, Ebay, spezielle Flohmärkte und Second-Hand-Kauf in Fachgeschäften, Fachwerkstätten.
Die angebotenen Projektoren lassen sich (mit aufsteigendem Preis) vereinfacht  in folgende Gruppen einteilen:

  • Stummfilmprojektoren für Super 8
  • Tonfilmprojektoren für Super 8
  • Zweiformatprojektoren für Super 8 und Normal 8 überwiegend als Tonfilmprojektoren

Hinweis zu den Zeiformatprojektoren: Die Schmalfilmsysteme Normal 8 (seit 1934) bzw. Super 8 (seit 1965) verwenden beide einen 8 mm breiten Film mit Seitenperforation.  Bei dem Super 8-Film sind die Perforationslöcher kleiner ausgeführt und liegen an anderer Position gegenüber dem Bild als bei Normal 8. Daher werden hier unterschiedliche Zahntrommeln und Bildbühnen verwendet. Zudem ist der sogenannte Bild-Ton-Abstand unterschiedlich, also der Abstand zwischen dem Filmbild und der Lage des Tonkopfes zum bildsynchronen Ton. Diese Projektoren sind dann interessant, wenn man sehr alte Familienfilme vorführen möchte oder einmal auch mit Doppel 8 / Normal 8-Kameras filmen möchte. Dann genügt ein Projektor für beide Formate.

Auch beim Filmprojektor gilt grundsätzlich: Gerät ansehen, macht das Gerät einen gepflegten Eindruck? Einschalten – wie sind die Laufgeräusche? Brennt die Projekttionslampe? Ggf. ein Blick in das Gehäuseinnere (natürlich vorher Stecker ziehen!). Ist kein Flugrost zu sehen  dann ist das ein sehr gutes Zeichen. Auf die Einfädelautomatik achten!  Gehäuse ggfs. abnehmen und beobachten, ob die Teile der Einfädelautomatik sich beim entsprechenden Tastendruck sinnvoll(!) bewegen. Sind die elektrischen Anschlußkabel einwandfrei? (Keine Brüche, Risse im Kabelmantel, keine Flickreparaturen etc.). Und je mehr Teile aus Metall vorhanden sind, desto langlebiger ist der Projektor.

Als Projektionslampe sollte man auf eine 12 Volt Kaltlichtspiegellampe achten. Das war die übliche Projektionslampe. Sie ist heute noch über den Fachhandel problemlos zu bekommen. Andere Lampenkonstruktionen gab es in Einzelfällen bei frühen Super 8-Projektoren auch, Ersatzlampen sind hier aber eher teuer.

Wie legt man nun den Film ein? Um dies auch dem ungeübten Amateur zu erleichtern gab es überwiegend Super 8 Projektoren mit automatischer Filmeinfädelung. Im Prinzip eine gute Sache – man muß nur auf zwei Punkte achten:

  • Der Filmanfang muß angeschnitten / gestanzt sein, so dass die Ecken des Filmanfanges nicht beim Einfädeln hängenbleiben. Hierzu gibt es eine kleine „Stanze“ an den Projektoren als Zubehör. Oftmals am Gehäuse aufgeklebt.
  • Der Filmkanal der Einfädelautomatik muss sauber sein und darf keine Fremdkörper, Schmutz etc. enthalten oder beschädigt sein. Sonst kommt es zu einem Stau im Filmkanal – der Projektor knattert ganz böse und schreddert den Film. Hört man „schlimme Geräusche“ und es kommt kein Film an der Aufwickelachse an – sofort stoppen und dann Rückwärtsgang! Tipp:  Auf dem Flohmarkt oder bei Ebay irgendeinen Super 8-Film für 1 € erwerben und damit den Projektor testen.

(Es gab in der Anfangszeit einige Super 8-Projektoren, die umgebaute Normal 8-Projektoren waren. z.B. von Noris Synchroner TS, Heurtier P 6/24 etc. hier sind nachträglich Einfädelautomatiken eingebaut worden die versehentlich verstellt werden können und dann Filme beschädigen könnten. Besser solche Projektoren überprüfen lassen. Oder beim extrem zuverlässigen und robusten Noris Synchroner ihn als Handeinleger verwenden – was kinderleicht ist).

Optimal wäre es, wenn so ein Projektor von einer Fachwerkstatt noch den VDE-Check bekommen hat, dann kann man ganz beruhigt sein. denn im Gegensatz zur Filmkamera mit seinen Batterien arbeitet so ein Projektor mit 230 Volt Wechselstrom.

Was für brauchbare Projektortypen kann man antreffen? Hier schwört natürlich jeder Schmalfilmer auf seinen individuellen Lieblingstypen… Bewährt haben sich allgemein folgende Typen, bei denen man bei gut erhaltenen und gepflegten Modellen keinen Fehlkauf tätigt:

  • Eumig-Projektoren einschließlich den Modellen die Eigenmarken (Namen) von Versandhändlern bekommen haben (Name des Projektotyps in Google eingeben und schon mal optisch mit den Eumig -Modellen vergleichen bringt hier ausreichend Klarheit)
  • Braun-Projektoren (Nizo)
  • Bauer-Projektoren
  • Beaulieu 708 EL (der Rolls-Royce unter den Projektoren)
  • Heurtier ET 42

Das Vorführen des Films

Es ist soweit, der erste selbstgedrehte Film ist vom Entwickeln zurück – die Spannung ist groß!

Auch wenn es profan klingt: Die Bedienungsanleitung des Projektor gelesen zu haben oder sich sonst mit dem Projektor vertraut gemacht zu haben ist ein Muss.
Den Projektor auf einem stabilen Tisch aufbauen. Als Projektionsfläche eine möglichst weiße, freie Fläche(Wand) oder eine Projektionsleinwand wählen. Kabel für den Filmprojektor nicht als Stolperfalle verlegen. Eine einfach und schnell erreichbare Lichtquelle bereithalten, falls man mal schnell etwas nachsehen muß.
Nun den Projektor einschalten, den Filmanfang stanzen (einmalig), Einfädeltaste drücken und den Film durch den Projektor laufen lassen (ggfs. Filmanfang noch manuell in die Aufwickelspule einfädeln). Jetzt auf Projektorlauf mit Licht schalten und Bild scharf stellen…

Am Filmende Projektor ausschalten und Film zurückspulen.

Sonstige Tipps

Mal ganz ehrlich: Als ich meinen ersten Film gesehen habe den ich je gedreht habe war ich enttäuscht — so ein Gewackel… Daher einige Tipps, die nie verkehrt sind, wenn man einen Film drehen möchte, es sei denn, man macht es ganz bewusst (etwas aus künstlerischen Gründen) anders. Also hier die kreuzbraven Tipps für gutes Schmalfilmhandwerk:

  • Versuchen, nicht zu viel zu wackeln: Ruhig hinstellen und Kamera mit beiden Händen anfassen
  • Filmen und gleichzeitig dabei laufen ohne dass es grausam verwackelt ist bedarf viel Übung
  • Keine „Supergartenschlauch-Panoramaschwenks“ – wild hin und her und rauf und runter und wieder zurück.
  • Bei Schwenks: Bei laufender Kamera im Geist bis zwei zählen, dann erst schwenken und dann wieder bis zwei zählen. Dann erst Auslöser loslassen.
  • Einsatz des Varioobjektives: Auch hier gilt, nicht zu wild hin- und herzoomen.
  • Schärfe und Zoomobjektiv: Immer wieder passiert es. Man zoomt an ein Objekt heran und in er Projektion wird das Bild unscharf – die Entfernungseinstellung bei der Aufnahme war schlecht eingestellt. Abhilfe: Vor der Aufnahme ganz heranzoomen, auf das Objekt scharfstellen und dann Zoom für die Aufnahme wählen.
    Oder: manche Kameras haben eine rote Markierung für Brennweite und Entfernung (z.B. Nizo) das ist die „Sorgloseinstellung“ – das Bild bleibt bis auf extremen Nahbereich immer scharf
  • Panoramaaufnahmen von großen Landschaften wirken im großen Kino mit hochwertiger Profitechnik gut – das Super 8 Format kommt hier an die Grenzen des Möglichen. Besser wirken oftmals Aufnahmen wo die Objekte (Personen, Technik,  Natur etc. tendenziell formatfüllender aufgenommen werden und damit auf der Zimmerwand noch in ausreichender Größe projiziert werden.

Was kostet jetzt der Neueinstieg?

Sofern man aus dem Familien- oder Bekanntenkreis keine Ausrüstung überlassen bekommt, ist der Erwerb von Gebrauchtausrüstung erforderlich. Also der Kauf bei einer Fachwerkstatt / Fotohändler oder bei Ebay oder auf spezialisierten Flohmärkten. (Siehe hierzu die Tipps zum Gebrauchtkauf). Wenn man etwas Geduld bei Ebay hat und sich nicht in einen „Bieterrausch“ im Internet locken lässt, sollten folgende Kosten für eine gute Erstausrüstung möglich sein.

Filmkamera: 40-75,-  €
Klebepresse: 20,- €
Filmprojektor: 50-100,- €

Summe also max. 200,- € für den Neueinsteiger (sehr hochwertige Geräte in Profiqualität kosten natürlich mehr)
Will jemand bei einer Bieterschlacht bei Ebay „mit Gewalt“ wesentlich höhere Preise für die Geräte zahlen will als wir in unserer Übersicht angeben – es lohnt sich, auf das nächste Angebot bei Ebay zu warten.