BBC akzeptiert wieder Super 16

BBC akzeptiert wieder Super 16
Bei Super 16 wird der Filmstreifen in seiner gesamten Breite belichtet und der Ton extern aufgenommen. Das Format ist nicht für die Projektion gedacht.

Bei Super 16 wird der Filmstreifen in seiner gesamten Breite belichtet und der Ton extern aufgenommen. Das Format ist nicht für die Projektion gedacht.

Ab sofort akzeptiert die BBC Super 16mm-Film wieder als Produktionsformat für HD-Sendungen. Wie die Website Televisual.com berichtet, revidiert der Sender damit seinen früheren Beschluss gegen das Filmformat. Prominente britische Filmregisseure – darunter Ken Loach, Sam Mendes, Stephen Frears, Kenneth Branagh und Terry Gilliam – hatten sich damals in einem Protestbrief für Super 16 als kreative Option eingesetzt.

Vor dem Aufkommen digitaler HD-Kameras war Super 16 mit seinem 16:9-Bild Standardformat für Dokumentar- und Fernsehfilme. Auch die Hollywoodfilme The Hurt Locker und Black Swan wurden mit Super 16-Kameras gefilmt. In Deutschland dreht der Regisseur Dominik Graf häufig auf dem Format, unter anderem den Mehrteiler Im Angesicht des Verbrechens und wahrscheinlich auch den gestrigen Tatort Aus der Tiefe der Zeit.

Ursprünglich hatte die BBC Super 16 für HD-Fernsehausstrahlungen abgelehnt, weil das Korn des Filmmaterials die Kompressionsalgorithmen für Digitalvideo überfordere. Laut Televisual.com bietet die BBC nun eine Kompromisslösung an, bei der Super 16 unter Auflagen akzeptiert wird. Die dürften wahrscheinlich die Körnigkeit des verwendeten Materials betreffen und darauf hinauslaufen, dass nur auf feinkörnigen Filmsorten gedreht werden darf.

Dies ist eine gute Nachricht für alle verbliebenen Filmdienstleister, besonders im Großbritannien. Nachdem das traditionsreiche Londoner SoHo Filmlab 2011 seine Pforten schloss, sah die Zukunft des 16mm-Films jenseits des Ärmelkanals zeitweilig düster aus.

3 Kommentare

Micha Schroers Veröffentlicht am16:41 - 28. Oktober 2013

Na endlich mal was vernünftiges neues . . . toll ! Letzte Woche wollte mir noch anderswo jemand klar machen, 35mm Film sei nicht ganz HD-fähig . . ..

Jan Veröffentlicht am20:19 - 29. Oktober 2013

Lange nicht mehr gesehen, aber wird für die Sendung mit der Maus nicht auch nach wie vor auf 16 mm gedreht? Zumindest hielten Maiwald und Co lange daran fest, wenn ich mich richtig erinnere.

FILM 16 Helmut Rings Filmproduktion eK Film-Labor Veröffentlicht am17:48 - 23. März 2014

FILM 16 Helmut Rings
Erst jetzt finde ich hier Kommentare zu dem zwischenzeitlich wieder aufgehobenen Super 16-Verbot der BBC.
Die dort Verantwortlichen redeten vom FILMKORN, dabei gibt es das seit Einführung der T-Graintechnik nicht mehr, sie haben eben keine Ahnung. Wenn „Rauschen“, dann ist es der Film, dabei besteht die Emulsion aus unterschiedlich kleinen Flachkristallen mit sehr bizarren Rändern, die gegenüber den Anfängen mit Vision3 noch kleiner geworden sind.
Ein Super 8-Negativ Vision3 50ASA z.B. ist in seiner Auflösungsfähigkeit unkomprimiert auf PRO RESS 422 HQ nicht darstellbar. Mithin ist das ganze Gerede S16 sei auf HD nicht abtastfähig technischer Unsinn.
Videotischer Anspruch vs die technische Realität des analogen Films, dazu muss man nicht einmal konservativer Fan sein!
Aber die Gründe der Video-Industrie sind klar, der Film mit seinem technischen Equipment ist zu langlebig, man möchte möglichst schnell die nächsten Systeme und Geräte verkaufen (HD bereits an die 30 verschiedene Systeme, keines mit einander kompatibel). Wie lange der Markt die rückläufige Amortisation aushält wird sich zwangsläufig herausstellen.

Schreibe eine Antwort zu JanAntwort abbrechen