Extreme Tele-Brennweiten für Super8 – ein erster Versuch

Extreme Tele-Brennweiten für Super8 – ein erster Versuch

Vor kurzem konnte ich eine neuwertige Carena Zoomex 7610 IM mit Zubehör erwerben. Wie die etwas bekanntere Nalcom wurde diese Kamera von Shinsei Optical in Japan hergestellt. Beide Kamera-Modelle verfügen über eine Wechseloptik-Funktion.

Die Carena kam mit Zoom-Objektiv mit 6,5-65mm Brennweite und einer 22mm-Macro-Festbrennweite (Naheinstellung ab 23cm). Ausserdem war ein Adapter für den Anschluss von Foto-Objektiven mit M42-Anschluss dabei.

Anders als beim „echten“ Wechselobjektiv- C-Mount-Anschluss einer Beaulieu oder Fujcia ZC1000 ist in der Kamera jedoch eine Grundoptik eingebaut.

Objektivanschluss mit Blick auf das in der Kamera fest eingebaute Grund-Objektiv. Links oben das Messingzahnrad für die mechanische Übertragung des Motorzoom-Antriebs.
Beim M42-Adapter handelt es sich nicht nur um einen reinen Gewinde-Adapter, vielmehr sind im Adapter Linsen verbaut, die wohl zur Anpassung an die Fotoobjektive erforderlich sind.

Der M42-Adapter bietet nun die Möglichkeit mit für das Schmalfilmformat sehr extremen Tele-Brennweiten zu arbeiten.

Meine ersten Tests sind mit folgenden Objektiven erfolgt:

Anschluss eines 1000mm-Spiegelteleskops aus dem astronomischen Bereich

Das Spiegelteleskop verfügte über einen T2-Anschluss, der zwar ebenfalls 42mm Durchmesser hat, sich jedoch in der Gewindesteigung vom M42-Adapter etwas unterscheidet.

Der Zusammenschluss von Teleskop und Filmkamera war daher nur leidlich möglich und die viel zu instabile Stativ-Konstruktion hat das Scharfstellen des Spiegelteleskops (welches naturgemäß über praktisch keine Tiefenschärfe verfügt) beinahe unmöglich gemacht. Auf Filmaufnahmen habe ich daher mit dieser „Versuchsanordnung“ verzichtet. Dafür ist zwingend ein entsprechend stabile Rig- oder ähnliche unterstützende Konstruktion erforderlich.

Verwendung eines 135mm-Teleobjektivs (Kleinbild-Fotoobjektiv)

Im Gegensatz zur ersten Versuchsanordnung ist diese Kamera-Objektiv-Kombination deutlich handlicher. Aufnahmen sind mit normalem Stativ auch ohne weitere zusätzliche aussteifende Maßnahmen möglich.

Ein Nachteil der Kamera muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden: Die Stativbefestigung ist nur am Fuß des festmontierten Handgriffs möglich, was die Stabilität auf dem Stativ erheblich mindert.

Zuletzt noch zwei Sucher-Einblicke, um einen Eindruck der entstehenden Tele-Optik zu vermitteln:

Ich bin schon sehr gespannt, wie die Testaufnahmen insbesondere in punkto Schärfe und Verwacklung geworden sind !

Klaus Schreier

hört Platten, fotografiert Kleinbild, filmt Schmal und dilettiert in der Dunkelkammer und am Schneidetisch

2 Kommentare

Friedemann Wachsmuth Veröffentlicht am00:38 - 24. Oktober 2021

Die ideale Freihandkombination! 🙂

Martin Rowek Veröffentlicht am21:23 - 27. Oktober 2021

Ich habe mal meine Beaulieu 4008 an ein 500er Tele zzgl. 2 Convertern angeschlossen. So habe ich ein Teleskop mit 2000mm-Brennweite gezauberz. Zudem zaubert das Super8-Sucherokular eine sehr gute Vergrößerung. Bei analogen oder digitalen Spiegelreflexkameras ist die Vergrößerungsfaktor geringer.

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