Die Lichtquelle

Die hier beschriebene Lichtquelle ist sehr einfach aufzubauen, ist preiswert, kommt ohne aktive Kühlung aus und steht qualitativ der von mir zuvor (sehr aufwendig) gebauten Ulbrichtkugel offenbar in nichts nach. Genaue Vergleichstests, die zeigen ob die Ulbrichtkugel nicht doch noch etwas besser Kratzer und Laufstreifen kaschiert, stehen noch aus. Die hier verwendete COB-LED ist eine Cree CXB1304-0000-000C0ZB2L5A in der 9V Version. Diese LED hat einen hervorragenden CRI, ein sehr gleichmässiges Spektrum und einen sehr hohen Wirkungsgrad, verheizt also relativ wenig. Dabei ist sie auch noch preiswert.

Als Träger für die COB-LED wird ein 40 x 40 x 20 mm Kühlkörper dort montiert, wo ursprünglich der Halter für die Projektor-Birne saß. Man kann den Kühlkörper zwar einfach mit Wärmeleitkleber an das Projektorchassis kleben, ich verschraube ihn aber lieber, um später ggf. die Lichtquelle einfach wechseln zu können. Zum Verschrauben lassen sich die beiden vorhandenen Löcher (im Bild mittig) wiederverwenden.
Hierzu den Kühlkörper an der vorderen Kante ausrichten (so ist er gerade) und von hinten mit einem Bleistift die beiden Löcher anzeichnen.
Der Lochabstand beträgt hier genau 30 mm. Das kann sich von Projektor zu Projektor aber durchaus unterscheiden…
Mit einem HSS-Bohrer wurden zwei M2.5 Löcher gebohrt. Es empfiehlt sich, hierbei gleich durch zwei oder drei Kühlrippen zu bohren, damit die haltende Schraube genug Platz hat. In die Löcher habe ich schnell M3-Gewinde geschnitten, da ich keine passenden M2.5 Schrauben in meinem Vorrat gefunden habe.
Damit meine M3-Schrauben auch durch das Projektorchassis passen, habe ich die vorhandenen M2.5 Löcher auf 3 mm augebohrt. Das untergelegte Papier sammelt zuverlässig die Aluminiumspäne auf, die möchte man ja nicht in der Mechanik kleben haben…
Die zwei M3-Schrauben (hier 8 mm lang) werden von der Motorseite aus eingesteckt und in den Kühlkörper geschraubt.
Mit einer Taschenlampe lässt sich nun ganz gut feststellen, wo die LED sitzen muss, um möglichst zentriert im FIlmfenster zu sein. (So super genau kommt es aber durch den Diffusor nicht drauf an.) Den Mittelpunkt mit einem Bleistiftpunkt markieren.
Die Trägerplatine der LED ist 13 x 13 mm groß, mit dem Geodreieck zeichnet man eine entsprechende Fläche auf dem Kühlkörper an.
Die LED wird jetzt mit (wenig) Wärmeleitkleber auf den Kühlkörper gedrückt und provisorisch fixiert, bis der Kleber ausgehärtet ist. Alternativ kann man sie natürlich auch mit einfacher Wärmeleitpaste und zwei Schrauben, die die Platine einklemmen, noch eleganter befestigen. Achtunf: Die LED am besten so ausrichten, dass die Kabel nach hinten unten im Projektor zeigen, so sind die der Motorwelle nicht im Weg.
Den Diffusor habe ich aus einem Stück PTFE-Platte geschnitten, die es sehr Preiswert bei Ebay gibt. Die Platte hier ist 1 mm dick und etwas 20 x 50 mm groß, so ist sie dem Greifer nicht im Weg. PTFE lässt sich gut mit einem scharfen Cuttermesser schneiden.
Der Diffusor wird von hinten aufs Bildfenster befestigt. Hier habe ich das einfach mit Klebeband gemacht, um das Bildfenster ggf. auch von hinten einfach reinigen zu können.
Der Kühlkörper mit der aufgebrachten LED wird jetzt seitlich dünn mit Wärmeleitpaste bestrichen und fest an das Chassis geschraubt. Im obigen Bild messe ich gerade die Temperatur nach 20 Minuten Betrieb: Diese LED kommt dieserart passiv gekühlt ohne Lüfter aus, der Kühlkörper wird nicht wärmer als Körpertemperatur. (Ab 50° würde ich einen Lüfter einbauen). Bei 450 mA sehe ich eine Vorwärtsspannung von 8,8 V und nach 20 Minuten ist der Kühlkörper nur 32° warm. Diese Parameter sehen ideal für Dauerbetrieb aus.
Auch bei 600 mA (und UF = 9,1 V) wird sie nur 37° warm und ist ensprechend etwa 50% heller. Die Lichtqualität und erreichte Farbtemperatur unter diesen Bedingungen wären aber noch zu testen.
Die LED im Einsatz, hier fürs Foto aber auf 5 mA runtergedimmt 😉

Fertig!