Einmal ersteigerte ich eine 120m Rolle Kodak Vision 500T der ersten Generation (Kodak 7279). Dieser Film ist mittlerweile auf vier 16mm 30 TL-Spulen umgerollt. Die lagen jetzt lang genug im Schrank. Ich wollte aber nicht einsehen, dass ich bei Andec für eine ECN-2 Entwicklung über 40€ bezahlen muss, zumal eine Kopie auf Super 8 zusätzlich ins Geld ginge. Man kann Kodaks Farbnegativfilme zwar auch in C-41 Chemie entwickeln, aber da gibt es erhebliche Unterschied in der Zusammensetzung:
ECN-2 Chemie verwendet wie auch E6 Chemie CD-3 (Farbentwickler 3), C-41 allerdings CD-4 (Farbentwickler 4). Unteranderem durch diesen Unterschied entsteht in C-41 ein Farbkipp und das Gamma stimmt auch nicht. Der Farbkipp lässt sich beim Kopieren natürlich nur bedingt durch Filterung kompensieren, mit digitalen Korrekturen nach einer Abtastung hat man da viel mehr Korrekturmöglichkeiten.
Der Ersatzfarbentwickler:
Ein besserer Ersatz heißt daher RA-4, denn im RA-4-Prozess für Farbpapier wird auch wie bei E6 und ECN-2 der CD-3 verwendet. Ich hatte noch ein RA-4 Kit von Adox da und begann zu experimentieren. Ich verdünnte auf 1+4 und entwickelte in der Schale bei 38,5°C. Nach jedem Entwicklungsgang wurde die Chemie wieder aufgewärmt. Zum Glück hatte ich noch frischen, belichteten Kodak Vision 3 500T. Nach ein paar versuchen hatte ich die passende zeit raus: 3’15”. Als Bleichbad benutzte ich Kaliumferricyanidbleichbad wie es auch in ECN-2 angewandt wird. Das nahm ich aus dem ORWO 9165 Prozess. Ich benutzte nur den Farbentwickler aus RA-4. Wenn man RA-4 nimmt kann man sehr gut sparen und das Geld für den neuen E100D oder die Wetgatekopie ausgeben ;-). Vielmehr gibt es eigentlich auch nicht zu sagen.
Ich werde mir mal noch ein frisches RA-4 Kit gönnen. Denn 500ml sind wenig, sehr wenig. Auch werde ich einen Vision belichten und Abtasten lassen.
Komplettes Rezept:
Farbentwickler: 3’15” (38°C)
Bleichbad: 5’00” (25°C)
Fixierer: 4’00” (20°C)
Fragen gern in die Kommentare!
Related Posts