Kodak stoppt die Produktion von Acetat-Filmträgern zu Ende Juni

Kodak stoppt die Produktion von Acetat-Filmträgern zu Ende Juni

So richtig überraschend ist es nicht, dass der angeschlagene Kodak-Konzern nun auch noch die Produktion von Tri-Acetat-Filmträgern einstellt. Ende dieses Monats werden etwa 60 Mitarbeiter aus diesem Produktionsbereich entlassen.
Grund ist – nicht überraschend – der geringe und weiter schrumpfende Bedarf. Die Herstellung dieses Filmträgers ist enorm aufwendig und funktioniert ökonomisch nur bei großem Durchsatz, der nun nicht mehr gegeben ist.

Kodaks Bestände sind aber nach eigenen Aussagen erheblich und würden bestimmt noch zehn Jahre reichen. Später wolle man diesen essenziellen Baustein des Analogfilms dann bei Dritten zukaufen, wie es heute auch schon andere Filmhersteller tun.

Einen interessanten Fernseh-Bericht gibt es auf der Rochester Homepage, hier kommt auch der ehemalige Kodak-Mitarbeiter Robert Shanebrook zu Wort, dessen Büchlein „Making Kodak Film“ voller Fotos und Erklärungen zu den Produktionsprozessen ist und jedem Analogfilmfreund ans Herz gelegt sei.

Update

Kodak versichert in einer eigenen Pressemeldung, dass die „signifikanten Vorräte für viele Jahre“ halten würden. Auch recht vorsichtig ist die Formulierung, man „sei zuversichtlich, den Kundenbedarf für die nahe Zukunft weiterhin decken zu können“. Natürlich kann ein derart angeschlagener Konzern nicht ernsthaft weitergehende Versprechungen machen.

Weiter geht’s – vorerst!

Friedemann Wachsmuth

Schmalfilmer, Dunkelkammerad, Selbermacher, Zerleger, Reparierer und guter Freund des Assistenten Zufalls. Nimmt sich immer viel zu viele Projekte vor.

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