Die Bolex ist ein faszinierendes Gerät: Zuverlässigkeit und Funktionalität verbunden mit schönem Design in Leder und Chrom machen sie zu einer der begehrenswertesten Filmkameras. Doch wie misst man im Jahr 2024 auf einfache Weise die Belichtung? Wenn man von aufwendigen TTL-Nachrüstungen, die einst eine Firma in den Niederlanden in der Vergangenheit durchgeführt hat absieht, bleibt einem nur der damals mitgelieferte Gossen-Belichtungsmesser, ein beliebiger Handbelichtungsmesser oder das Smartphone mit App. Da ich selbst viel mit der Bolex filme, mein Gossen-Messer schon länger defekt ist und ich dessen Quecksilberbatterie ohnehin nicht mochte, habe ich nach Alternativen gesucht.
Dabei bin ich auf dem Lime II Aufsteckbelichtungsmesser von Hedeco gestoßen, und habe ihn mir mal bestellt. Erfunden wurde er von Johannes Heberlein aus Nürnberg. Man kann ihn perfekt oben auf die Kamera einstecken, er ist links genauso breit wie die empfindlichen Blenden-Enden der Switaroptiken herausragen. Danach drückt man auf den Knopf auf der rechten Seite und aktiviert ihn.
Ich habe zum Beispiel für das filmen mit der H8 REX3 bei 18 Bildern pro Sekunde mittels Drehrad 1/60 Belichtungszeit eingestellt, ASA100-Film eingelegt und sofort wurde die korrekte Blende ermittelt. Man kann dabei erstaunlich gut die hellen Messergebnisse von hinten ablesen. Die Messergebnisse überträgt man anschließend auf das Objektiv und hat ein gut belichtetes Ergebnis erzielt. Auch Blendenkorrekturen (z.B. bei Verwendung von Filtern oder beim Filmen im Schnee) sind problemlos einstellbar.
Wie man sieht ist die Belichtungsmesserung aus vielfältige Weise möglich, jeder Filmer hat da sicher seine eigene Herangehensweise. Wer wie ich aber viel aus der Hand filmt und keine Hand für den externen Belichtungsmesser frei hat, kann durchaus einen Blick auf den Lime II werfen, der sich harmonisch in das elegante Bolex-Design einfügt.
Text & Fotos: Patrick Müller
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