Billig oder Ramsch?

Wenn man durch die Läden läuft oder im WWW herumklickt, findet man oft interessante Artikel, die z.T. auch sehr preisgünstig sind. Aber taugen diese Produkte auch etwas?

Aufbewahrung

Filmdosen

Wenn man sich ein wenig umschaut, gibt es quasi „überall“ Filmdosen zu kaufen – als Deko-Artikel, als Verpackung für Kinogutscheine/Pralinen/DVDs/SD-Karten/…, als Werbeartikel, … . Prinzipiell kann man hier kaum etwas falsch machen, da eine Blechdose eine Blechdose sein sollte. Doch leider haben einige dieser Dosen „komische“ Maße, da sie nicht für Schmalfilme gedacht sind. Wenn man aber aufpasst und Glück hat, hat man trotzdem ein großes Sparpotential, insbesondere dann, wenn man die Dosen geschenkt bekommt. Also einfach mal im Bekanntenkreis ‚rumfragen, ob jemand zu Weihnachten oder zum Geburtstag Kinogutscheine in einer Dose bekommen hat, aber nichts mit den Dosen anfangen kann…

Filmdosenverkauf im „Treptower Park“-Kino (Dezember 2017)

Doch zurück zu den Maßen: Es muss natürlich eine Filmspule hineinpassen und noch genug „Luft“ haben. Dazu muss die Dose innen groß genug sein. Leider geben viele Anbieter aber nur die Außenmaße der Dosen an. Hier kann man deshalb nur „raten“. So spontan würde ich jeweils einen halben Zentimeter von der Außenhöhe und dem Außendurchmesser abziehen. Allerdings gibt es auch Dosen mit einer dickeren „Wulst“ (zum Öffnen) oder mit mehr hervorstehenden Logos/Ornamenten.

Diese 120m-Super8-Spule hat einen Durchmesser von fast 18cm. Eine passende Filmdose müsste also als Innendurchmesser mindestens 18cm, maximal 18,5cm haben.
Diese Filmspule ist ca. 12mm breit. Eine passende Filmdose sollte innen also ca. 14-15mm hoch sein.

Aber auch die Spulenmaße variieren deutlich: Ist die Spule z.B. aus Metall, einem dünnen Plastik oder einem dicken Plastik? Handelt es sich um eine Steckspule oder eine Automatik-/Selbstfangspule? Sind die Filmlängenmarkierungen aufgedruckt, eingestanzt oder stehen sie relief-artig hoch? Und wie weit ist die Markierung der „maximalen Filmlänge“ vom Spulenrand entfernt? Wenn ich so meine „120m-Spulen“ für Super8 vergleiche, sind einige 2-3mm dicker als andere. Und auch die Durchmesser variieren um einige Millimeter.

Einige Quellen:

  • Bei der Kinokette Cinestar (online und an den meisten Kinokassen) gibt es z.B. Filmdosen für nur 2,50€. Leider fehlen hier komplett die Größenangaben. Also hilft nur ausprobieren (und dann hier berichten).
  • Bei Kronenberg24 gibt es ebenfalls viele Filmdosen in verschiedenen Größen und Preisklassen zu erwerben. Aber Achtung: Einige Dosen sind nur 10mm hoch und einigen sich damit vermutlich nur für den 3mm-Film der NASA oder den ebenso seltenen 4,75mm-Film von Pathé.
  • Wenn man bei Amazon nach „Filmdose“ sucht, findet man ebenfalls billige Filmdosen, z.B. diese für nur 3,50€. Aber ob hier die Außenhöhe von 20mm reicht, um eine Super8- oder Normal8-Filmspule einzulegen?
  • Garantiert echte Filmdosen gibt es z.B. bei andec, FFR, pel und Wittner zu kaufen (alphabetische Reihenfolge).

Filmspulen

Schon seit einer halben Ewigkeit werden „Filmspulen“ von der Industrie auch für andere Zwecke benutzt, z.B. als Kabeltrommel. Aktuell werden z.B. „Super8-Filmspulen“ oft als Verpackungsmaterial für LED-Lichterketten oder als Vorratsspule für SMD-Bestückungsmaschinen genutzt.

Eine typische LED-Lichterkette auf Spule
Eine SMD-Bestückungsmaschine in Aktion

Leider sind diese Spulen, die meistens unter der Bezeichnung „SMD-Spule“, bzw. „SMD reel“ zu finden sind, als Einwegprodukte gedacht, die nicht lange halten müssen. Zudem sind die „Elektronikbauteile“ auf der Spulen leichter als richtiger Film, so dass diese Spulen weniger stabil sein müssen. Und zu guter Letzt scheinen die wenigsten Bestückungsmaschinen eine echte Super8-Spulenhalterung zu haben. Stattdessen werden die SMD-Spulen nur in Fächer eingelegt oder auf Stangen gesteckt und mit Schrauben fixiert. Damit müssen die Super8-Standards nicht präzise eingehalten werden. Die Folge sind SMD-Spulen, die dann auch schon mal vom Projektor fallen. Kurz: Leider muss man wohl die „SMD Spulen“ aus Filmersicht als „Ramsch“ abtun. Das ist sehr schade, da man leere 120m-Spulen ab einer gewissen Abnahmemenge inklusive Porto schon für nur 0,50€ das Stück bekommt. Wer es dennoch probieren will, sollte beim Kauf aber darauf achten, auch „8mm“-Spulen zu bekommen. Denn es gibt für breitere Bausteine auch SMD-Spulen mit „Super8-Loch“, die 16mm oder gar noch breiter sind. Sollte jemand trotz dieser Einwände und Probleme doch noch auf vernünftige, billige Spulen stoßen: bitte unbedingt melden!

Zubehör

Autozubehör

Im „Autozubehörhandel“ findet man auch viele Leuchtmittel. Z.B. „6V/10W“-Glühbirnen, die eigentlich für Mofa-Blinker oder Handschuhfach-/Innenraumbeleuchtungen gedacht sind, die aber wunderbar in viele Filmbetrachter passen. Diese Glühbirnen sind in der Regel deutlich günstiger als die, die woanders als „Filmbetrachterglühbirnen“ verkauft werden, sind aber genauso groß, genauso hell und haben dieselben Eckdaten und denselben Sockel… .

Links die defekte Originalbirne, rechts der Ersatz.
Als „Autozubehör“ kostete diese Vorratspackung mit 10 Glühbirnen im Juni 2018 nur 8,95€ (inkl. Versand). Aber Achtung: Dieselbe Birne gibt es von diesem Hersteller auch als Variante mit „6V 15W“.

Halogenbirnen?

Auf Amazon findet man auch Halogenbirnen, die recht preiswert sind und die theoretisch in Filmbetrachter passen könnten. Leider liegen hier noch keine Testergebnisse vor.

Videozubehör

Sucht man nach „Videozubehör“, findet man jede Menge billigste Sachen aus chinesischer Produktion, z.B. „50teilige Zubehörsets für Action-Kameras“ für 10-20€. Allerdings scheiden viele dieser Produkte aus, da die dazu gehörigen Videokameras kleiner und/oder leichter als die üblichen Schmalfilmkameras sind. Trotzdem gibt es einige billige Produkte, die sich nicht nur für Video-, sondern auch für Schmalfilmkameras eignen – jedenfalls, solange es sich dabei um kompakte Schmalfilmkameras handelt, wie z.B. Fujica P2, Elmo Super 103 oder Canon 310xl.

Bildstabilisierer

Es gibt „Stabilizer“ in allen Preisklassen. Die billigsten kosten inkl. Versand oft nur 20€. Diese taugen allerdings nur für Kameras, die maximal so 500-600g wiegen. Zudem muss die Kamera über einen elektrischen Fernauslöser verfügen. Denn Drahtauslöser bringen leider die Kamera zum Wackeln. Eine möglichst weitwinkelige Optik ist auch ratsam, damit das „Zielen“ besser klappt (da die wenigsten Schmalfilmkameras über einen drehbaren Videosucher verfügen).

Ein 15€-„Stabilizer“

Kleiner Tipp: Bei Filmkameras mit Spiegelreflexsucher sollte man den Sucher abkleben, damit nicht versehentlich Licht über den Sucher auf den Film fällt.

U-Griffe

Auch bei den U-Griffen gibt es verschiedene Preisklassen. Bei der billigsten, die so um die 15€ kostet, ist der Griff komplett aus Plastik (bis auf die Stativschrauben zur Befestigung der Kamera). Damit darf die Kamera auch maximal nur so 500-600g wiegen. Danach fängt der Griff an, sich durchzubiegen, auch wenn er dabei noch Kameras mit einem Gewicht von ca. 1,5kg hält, ohne durchzubrechen. Außerdem ist der obere Griff in dieser Preisklasse nicht sehr weit von der Auflagefläche für die Kamera entfernt. Deshalb sollte die Kamera nicht viel höher als 10cm sein. Will man solch einen Griff nutzen, sollte die Kamera zudem über einen Fernauslöser und eine möglichst weitwinkelige Optik verfügen, damit das „Zielen“ besser klappt (da die wenigsten Schmalfilmkameras über einen drehbaren Videosucher verfügen).

Ein U-Griff in seiner billigsten Form

Kleiner Tipp: Bei Filmkameras mit Spiegelreflexsucher sollte man den Sucher abkleben, damit nicht versehentlich Licht über den Sucher auf den Film fällt.

Mini-Stative

Mini-Stative, auch Tischstative genannt, gibt es nicht nur in Fotogeschäften, sondern auch auf eBay, amazon und wish.com zum kleinen Preis, meistens für unter 10€ inkl. Versand. Natürlich sind diese Mini-Stative reine Geschmackssache: Die einen mögen sie, weil sie kaum schwerer und platzraubender als 3-4 Kugelschreiber sind, die anderen hassen sie wegen ihrer Einschränkungen. Denn um ein Mini-Stativ nutzen zu können, benötigt man immer eine glatte Fläche in Augenhöhe. Zudem bieten sie weder einen Schwenkkopf noch einen allzu großen Schutz vor dem Umkippen. Insbesondere Schmalfilmkameras sind hier im Nachteil, da der schwerste Teil der Kamera meistens die Optik ist. Und so halten Kameras mit Festbrennweiten oder maximal einem 3x-Zoom relativ gut, während solche mit 10x-Zoom fast schon garantiert mit der Linse voran umkippen. Ein ähnliches Problem haben natürlich auch Fotoapparate mit Zoombereichen oder Festbrennweiten über 100mm. Apropos „Umkippen“: Kameras mit einem Gewicht von über 500-600g sind in Verbindung mit einem Mini-Stativ problematisch. Zum einen wird das ganze sehr schnell wackelig, zum anderen steht zu befürchten, dass das Stativ nachgibt oder gar durchbricht.

Mini-Stative mit starren Beinen eignen sich auch für leichte Filmkameras. Solche mit flexiblen/biegsamen Beinen hingegen in der Regel nicht.

Normal große Stative

Such man z.B. auf wish.com nach „Tripods“, findet man nicht nur Mini-Stative, sondern auch welche, die deutlich größer sind. Leider liegen bislang noch keine Ergebnisse vor, ob diese „Billigheimer“ auch etwas taugen und ob hier ähnliche Einschränkungen bzgl. Kameragewicht existieren wie bei den Mini-Stativen.

Einige „Tripods“ auf wish.com (Stand: 7.1.2019)
Weitere „Tripods“ auf wish.com (Stand: 7.1.2019)

Zoomhebel

Die zusätzlichen Zoomhebel, die für Videokameras angeboten werden und mittels einer Art Kabelbinder befestigt werden, funktionieren auch ganz gut an Schmalfilmkameras, wie z.B. meiner Fujica Z800, bei der der Zoomhebel schon dem Vorbesitzer verloren gegangen ist.

Der getestete 2€-Zoomhebel (inklusive Versand) von wish.com.

Sonstiges

Natürlich gibt es im Videobereich noch viel mehr Aufnahmezubehör, das recht günstig verkauft wird. Daher wird dieser Bereich wohl in Zukunft noch etwas erweitert werden. Hier ein paar Beispiele:

Eines der vielen Schulterstative auf wish.com (Stand: 7.1.2019) – aber ob sich das auch für „nicht kompakte“ Schmalfilmkameras eignet, die üblicherweise bei 1,5-2,5kg liegen?
Eines der vielen LED-Videolichter auf wish.com (Stand: 7.1.2019)
Jede Menge günstige Filter auf wish.com (Stand: 7.1.2019) – bei den Preisen braucht man wohl nicht nach der Vergütung der Gläser fragen oder ob es sich um Glas oder Plastik handelt.

Videotransfer

In den meisten Haushalten sollte mittlerweile irgendeine Videokamera vorhanden sein, sei es auch „nur“ in Form einer Digiknipse, eines Smartphones oder einer Webcam. Was liegt also näher, als diese Geräte für einen Videotransfer in den eigenen vier Wänden zu nutzen? Natürlich brauchen wir dafür noch ein „Abspielgerät“ für den Film…

„Normaler“ Projektor

Wenn man einfach nur das projizierte Bild mit einer Videokamera von der Leinwand abfilmt, hat man in der Regel mit zwei Problemen zu kämpfen:

  1. „Hotspot-Effekt“: Die Mitte des abgefilmten Bildes wird deutlich heller als der Rand. Der „Hotspot-Effekt“ lässt sich kaum vermeiden. Nach meinen Beobachtungen ist er aber geringer, wenn man seinen Projektor in der geringsten Helligkeitsstufe betreibt. Angeblich kann man auch eine Milchglasscheibe zwischen Lampe und Film platzieren, um den Effekt weiter zu minimieren. Allerdings ist das bei meinen Projektoren aus Platzgründen nicht möglich. Zudem hätte ich Angst, dass das Glas aufgrund der Hitze platzt. Ein gleichzeitiger Umbau auf eine schwächere und weniger heiß werdende LED als Lichtquelle wäre hier wohl ratsam.
  2. Rollbalken/Flackern: Da die meisten Schmalfilmprojektoren über eine Drei-Flügel-Blende verfügen und zudem mit einer anderen Geschwindigkeit als die meisten Videokameras laufen, nimmt man entweder die Flügel der Blende mit auf, oder die Videokamera reagiert „nervös“ auf die minimalen Helligkeitsschwankungen. Richtig beheben lassen sich diese Störungen nur, wenn man mindestens einen dieser Punkte erfüllen kann:
    1. Eine Blende mit 3 Flügeln eignet sich nur für „PAL-Videokamera plus Filmprojektion mit 16⅔ Bildern/s“. Daher empfiehlt sich oft eine Umrüstung des Projektors auf eine andere Blende oder Entfernung der Blende. Auf eBay finden sich immer wieder gebrauchte oder neue Flügelblenden für 10-20€ mit z.B. 2 Flügeln (für „PAL-Videokamera plus Filmprojektion mit 25 Bildern/s“), 4 Flügeln (für „NTSC-Videokamera plus Filmprojektion mit 15 Bildern/s“), 5 Flügeln (für „NTSC-Videokamera plus Filmprojektion mit 24 Bildern/s“) oder 8 Flügeln (für „PAL-Videokamera plus Filmprojektion mit 18,75 oder 25 Bildern/s“). Aber auch neue Flügelblenden (z.B. von ffr) müssen nicht viel teurer sein.
    2. Nutzung eines Projektors, bei dem sich die Geschwindigkeit auf etwas zur Videokamera passendes anpassen lässt (z.B. 16⅔ oder 25 Bilder/s beim Einsatz einer PAL-Kamera), oder einer Videokamera, die auch mit „unüblichen“ Geschwindigkeiten aufnehmen kann. Letzteres ist meistens nur bei einem Smartphone oder einer Webcam möglich. Schmalfilmprojektoren mit „variabler Geschwindigkeit“ sind oft relativ günstig auf eBay zu finden (für unter 50€), halten aber leider oft die Geschwindigkeit nicht die gesamte Filmlänge hindurch konstant. Eine Lösung wären Projektoren mit integriertem oder externen digitalem Taktgeber. Aber leider sind wir hier schnell bei 300-1000€, also in einem Bereich, der nicht mehr als „billig“ zu deklarieren wäre.
    3. Nutzung einer Videokamera, bei der sich Fokus, Weißabgleich, Blende und Belichtungszeit manuell einstellen und fixieren lassen.

Kurz: Richtig gute Ergebnisse lassen sich hier nur erzielen, wenn man zufällig die richtigen Geräte hat und zudem etwas bastelt…

Projektor mit integrierter Mattscheibe

Es gibt Projektoren, die ein wenig wie ein Fernseher aussehen, da sie über eine integrierte Mattscheibe verfügen, auf die von hinten projiziert wird. Typische Vertreter dieser Gattung sind z.B. der „Bauer TR 300“, „Eumig RS 3000“, „Elmo HiVision SC-30“ oder „Fuji Fujicavision F10“. Zwar hat man hier dieselben Probleme wie mit einem „normalen“ Projektor, aber der „Hotspot-Effekt“ wird z.B. durch die Mattscheibe reduziert. Leider reduziert die Mattscheibe auch die Bildqualität, so dass man auch hiermit ohne weitere Umbauten nur akzeptable Ergebnisse erzielen kann.

Viele diese Projektoren kann man auch auf „normale“ Projektion umstellen.

Kleiner Tipp: Zu vielen „normalen“ Projektoren gibt es als Zubehör „Tageslichtbetrachter“, „Tageslichtmonitore“ oder „Monitor-Bildschirme“, also kleine Mattscheiben mit einer Spiegelkonstruktion, die man „einfach so“ vor die Optik klemmen/schrauben kann. Meistens findet man sie für unter 10€ auf eBay. Etwas größere Varianten, die sich einfach vor jeden Projektor stellen lassen, gibt es als „Telescreen“ oder „Videoscreen“ zu kaufen – gebraucht für 20-30€, neu von hama für 124€, bzw. für 119,00€ von Brähler. Wer also diese Art des Videotransfers einmal ausprobieren will, ohne in einen neuen Projektor zu investieren, kann auch einfach (und z.T. billig) seinen vorhandenen Projektor „umrüsten“. Wie allerdings schon geschrieben, wird das Ergebnis des Videotransfers dadurch leider kaum besser.

Motorisierter Betrachter

Es gibt prinzipiell drei Arten von Betrachtern:

  1. die auf eine eingebaute weiße Fläche projizieren
  2. die von hinten ohne „NF“ auf integrierte Mattscheibe projizieren
  3. die von hinten mit „NF“ auf integrierte Mattscheibe projizieren

Die ersten beiden bieten qualitativ kaum einen Unterschied zu einem „normalen Projektor“, bzw. einem „Projektor mit Mattscheibe“. GOKOs „NF“-Patent (Non Flicker) sollte hingegen zusätzlich das Flackern drastisch reduzieren.

Ein von GOKO gebauter motorisierter Betrachter mit Magnettonwiedergabe (nur Hauptspur). Leider ist das Bild bei meinem Exemplar auch nach der erneuten Zentrierung der Lampe zu dunkel für ein Abfilmen des Bildschirms. Ob es nur an meinem Gerät liegt oder ob diese Gattung generell ausscheidet, ist leider noch unklar.

Motorisierte Betrachter ohne Ton gibt es für 20-40€ auf eBay. Motorisierte Betrachter mit Magnettonwiedergabe sind oft nicht viel teurer. Soll das Gerät allerdings auch noch eine Tonaufnahme bieten, kommt man schnell in die Region von 100€.

Kleiner Tipp: Die japanische Firma GOKO war auch als OEM tätig. Und so findet man auch motorisierte Betrachter von Erno, Elmo, Porst, … , die in Wirklichkeit von GOKO gebaut wurden und die ebenfalls das „NF“-Verfahren nutzen. Aber Achtung: Nicht alle Geräte von Erno, Elmo, Porst, … wurden auch von GOKO gebaut, was man z.B. am „Made in France“-, bzw. „Made in Italy“-Aufdruck solcher Baureihen sehen kann. Aber auch ein „Made in Japan“ ist bei diesen Herstellern keine Garantie dafür, dass das Gerät von GOKO gebaut wurde.

GOKO war anfangs nur eine Marke von SANSEI KOKI…
…und erst später (irgendwann in den 1970ern) eine eigene Tochterfirma.

GOKOs TC-Serie

Die Geräte aus GOKOs TC-Serie sind eigentlich nur motorisierte Betrachter, die anstelle der Mattscheibe eine Linse haben, vor die eine Videokamera gestellt wird. Prinzipiell sollte man damit deutlich bessere Ergebnisse erhalten als beim Abfilmen der Mattscheibe. Allerdings muss man mindestens 100€ bereit haben, um solch ein Gerät auf eBay zu ergattern. Damit sind sie fast schon zu teuer für diesen Artikel. Allerdings sind andere Transfergeräte deutlich teurer… .

Die Ausrichtung der Videokamera ist essentiell, aber leider nicht halb so trivial wie in der Anleitung beschrieben. Daher kann ich leider noch keine vernünftigen eigenen Beispiele zeigen. Aber die Ergebnisse meiner ersten Versuche waren schon sehr ermutigend.
Ein GOKO TC-20 in Aktion
Ein französischer Beispieltransfer mit dem GOKO TC-20 von 2016
Ein Beispieltransfer mit dem GOKO TC-20 von 2008
Und hier der GOKO TC-302 (in der Normal8-Variante) in Aktion

Nachwort

Die oben genannten Preise ändern sich natürlich ständig – insbesondere bei wish.com gibt es z.B. permanent (angebliche?) Rabattaktionen. Zudem ist bei einigen Webseiten, z.B. bei wish.com, daran zu denken, dass der Verkäufer oftmals im Nicht-EU-Ausland sitzt. So können schnell zu den Transportkosten auch noch Einfuhrzölle etc. hinzukommen.

Jörg Polzfuß

2 Kommentare

Friedemann Wachsmuth Veröffentlicht am12:38 - 9. Januar 2019

Sehr schön, Jörg, Danke für den Artikel!
Daraus werde ich wohl zeitnah eine „Page“ machen, damit die immer liecht gefunden werden kann. Und ggf. gepflegt.

Bei den „Autobirnchen“ ist noch zu beachten, dass die Glühwendel nicht immer an einer für Betrachter geeigneten Stelle positioniert ist bzw. falsch ausgerichtet ist, was dann doch erhebliche Helligkeitseinbußen bewirken kann. Hier hilft nur experimentieren.

    Jörg Polzfuß Veröffentlicht am16:01 - 25. Februar 2019

    Guter Punkt – bei einigen Betrachtern kann man die Birnen wirklich nur minimal vor und zurück bewegen, aber nicht samt Fassung drehen. Zudem scheint es auch noch Qualitätsunterschiede bei der Lichtausbeute zu geben: https://www.cine-super8.net/index.php?ordpp=108&idp=164

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