Filme oder Filmprogramme von unabhängigen Film- und Labor-Gemeinschaften sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Dresdner Schmalfilmtage, neben den im Publikumsfokus stehenden Wettbewerbsprogrammen. Dieses Jahr standen zwei solcher Veranstaltungen auf dem Programm.
Am Samstagabend gab es in der Motorenhalle eine Werkschau des kanadischen Filmkollektivs „Double Negative“ zu sehen. Mike Rollo, der auch als Jury-Mitglied des Int. Wettbewerbs fungierte, stellte insgesamt neun Arbeiten aus den Jahren 2005 bis 2020 vor. Alle Filme wurden analog mit 16mm-Filmprojektor vorgeführt, ein Film sogar im 35mm-Format. Für diesen Film kam ein TK35-Kofferprojektor zum Einsatz.
Nach dem Internationalen Wettbewerb als Höhepunkt der Schmalfilmtage wurden zum Ausklang am späten Samstagabend im Konzertkeller des Riesa Efau noch Filme von verschiedenen europäischen Labor-Kollektiven gezeigt.
Vertreter der filmkoop wien und der Analogfilmwerke Hamburg waren angereist und stellten ihre Filme und Labore vor. Der Filmemacher Oscar Weiss, dessen Labor in Straßburg sich gerade in Aufbau befindet, konnte leider nicht persönlich anwesend sein.
Das Programm im Konzertkeller wurde zusammengestellt und moderiert von Isabel Apel und Jan Nordsieck, Mitglieder des DRKRM, einer noch jungen Laborgemeinschaft aus Dresden.
In all diesen „Filmkünstler“-Laboren werden die Filme in klassisch analoger Arbeitsweise selbst entwickelt, geschnitten und kopiert. Es werden dabei oftmals auch filmtechnische Gerätschaften aus Auflösungen von kommerziellen Entwicklungsanstalten und sonstigen Filmbetrieben verwendet, die ansonsten entsorgt worden wären. Desweiteren werden von diesen Laboren auch Workshops zur Entwicklung und zum Schnitt von analogem Filmmaterial angeboten.
Der Enthusiasmus dieser unabhängigen Labor-Gemeinschaften trägt somit dazu bei, daß Filmtechnik und filmtechnisches Know-How am Leben erhalten werden.
Eine Übersicht über die weltweit vernetzten unabhängigen Labore sowie viele Informationen über die analoge Filmtechnik gibt es hier.
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